Detail

Geschichten über Liebe und Freundschaft

Alumni UniBE Corporate
01.05.2023

Vereint durch die Liebe zum Sport

Sabina und Michael Geissbühler

Kennengelernt haben sich die beiden an der Uni in der Diplomturnlehrer-Ausbildung. Dabei hätten sie sich schon viel früher über den Weg laufen können – besuchten sie doch beide das Lehrerseminar, Sabina im Marzili und Michael in Hofwil. Die beiden Seminare feierten gemeinsame Partys, jedoch nie beide Klassen zusammen. Nach dem Seminar unterrichtete Michael im ganzen Kanton und ging ins Militär. Sabina unterrichtete in Wiler bei Innertkirchen und ging danach nach England. 1970 kamen beide an die Uni. Sie weiss noch, wie ihr Michael das erste Mal aufgefallen ist. Wegen des Militärdiensts fing er zwei Wochen später an als die anderen. Und dann kam er auch noch verspätet in den Theoriekurs! Er fiel auf: coole Pilotensonnenbrille, schwarzes Haar, schwarzer Bart – und dazu fuhr er einen roten MG, bei dem man das Dach herunterlassen konnte. Doch niemand schien viel über ihn zu wissen. Dann hatten sie einen zweiwöchigen Kurs in Magglingen. Wie es der Zufall wollte, erhielten sie zu zweit den Auftrag, einen OL vorzubereiten. Sabina kannte sich nicht gut mit Kompasslesen aus, Michael dafür umso mehr – so war die Aufgabe rasch erledigt, und sie hatten Zeit, sich zu unterhalten. Schnell merkte Sabina, dass ihr Michael nicht nur äusserlich gefiel, sondern auch sein Charakter viel vereinte, was sie mochte. In diesen zwei Wochen verbrachten sie fast jeden Abend zusammen und waren ab da unzertrennlich. So kam es, dass Michael ihr bald darauf einen Antrag machte – das war 1972, am Ende der Ausbildung. Im Oktober desselben Jahres heirateten sie und gründeten eine Familie. Dass sie 2022 die goldene Hochzeit feiern konnten, verdanken sie vor allem dem gegenseitigen Vertrauen und ihrem Grundsatz, dass sie sich immer viel Freiraum geben und einander unterstützen. Und natürlich der Uni Bern, die sie damals zusammengeführt hat.

 

Freundschaft durch Datenanalyse

Ana Stojiljkovic und Marianna Rosso

«Dass wir uns kennengelernt haben, ist eigentlich eher ein Zufall. Wir arbeiteten zwar am selben Ort, aber in unterschiedlichen Forschungsgruppen. Aufgrund der gemeinsamen Muttersprache und der Leidenschaft für die Heimatstadt von Marianna, Turin, kamen wir ins Gespräch. Die allgemein positive Stimmung im Büro führte dann zur Idee, als Gruppe Ferien zu machen. Ziel: Mallorca. Auch wenn am Ende fast alle in letzter Minute abgesagt haben, war annullieren keine Option. So hatten Marianna und ich viel Zeit, uns besser kennenzulernen. Der Urlaub war super – wir fanden heraus, dass wir sehr viele Interessen teilen. Es entstand eine Freundschaft, die uns durch den PhD-Abschluss geholfen hat. Besonders was die Datenanalyse angeht: Während des stundenlangen Kodierens und Analysierens konnten wir uns gegenseitig viel helfen. Die Datenanalyse liess uns nicht mehr los: 2022 haben wir ein Start-up gegründet, mit dem wir Forscherinnen und Studenten bei ihren Datenanalysen unterstützen. Trotzdem vergessen wir nicht, einmal im Jahr gemeinsam zu verreisen – eine Tradition unserer Freundschaft.»

 

Von Bayern nach Bern

Lucia Wagner

«Ursprünglich aus Bayern, lebte ich in Lugano, arbeitete als Physiotherapeutin und hatte mir ein Umfeld aufgebaut. Trotzdem reizte mich das Studieren. Mit zusätzlich verlangter und bestandener eidgenössischer Matura zog ich 1992 nach Bern, um Wirtschaftswissenschaften und Ökologie zu studieren. Der Wechsel wurde schwierig: Mein damaliger Partner verliess mich einige Wochen vor dem Semesterstart. Mit riesigem Herzschmerz schloss ich mit dem Süden ab und übersiedelte in die für mich unbekannte Deutschschweiz. Hier gab ich mich voll ins Studium und sass immer in der vordersten Reihe, um nichts zu verpassen. Und dort fand ich – älter als der Durchschnitt und als Deutsche – meinen ersten Uni-Freund. Doch bei dieser einen Freundschaft sollte es nicht bleiben. Auch aus dem von mir abgewehrten Flirtversuch eines Assistenten und einer unverhofften Begegnung mit einem Soziologiestudenten wurden enge Freundschaften. Alle drei pflege ich bis heute, und sie sind mir sehr wichtig.»

 

Zu zweit gehts besser

Manuel Jann und Verena Dellenbusch

«Kennengelernt haben wir uns im Frühlingssemester 2019 im Seminar Migrationsgeschichte. Zufälligerweise sassen wir nebeneinander und kamen ins Gespräch. So suchten wir uns dann auch gemeinsam ein Thema aus, über welches wir ein Referat halten sollten. Bei den Treffen zur Vorbereitung des Referates fanden wir heraus, dass Verena sich auf eine Stelle beworben hatte, welche Manuel bereits seit mehreren Jahren als Studijob ausführte. So weit, so gut – doch dann entschied sich Manuel, das Seminar sein zu lassen. Verena musste das Referat also kurzerhand allein abhalten und der Kontakt war unterbrochen.
Kurz nach dem Referat trafen wir dann aber wieder aufeinander: Verena trat die neue Stelle an und wurde von Manuel eingeführt. Der Verlassende musste die Verlassene einführen. Nachdem sich Manuel aber reichlich entschuldigt hatte und ein offeriertes Feierabendbier in Aussicht stellte, war die Sache schnell wieder vergessen und es entstand eine Freundschaft. Diese half uns durch die Höhen und Tiefen unseres Studiums, vom Literaturliste lernen bis hin zur Masterarbeit schreiben. Nach unserem zeitgleichen Abschluss im März 2022 gingen wir sogar gemeinsam nach Bochum, wo Verena vor der Uni Bern studiert hatte. Heute engagieren wir uns gemeinsam bei Alumni UniBE.»